Dr. Andreas Büttner
Facharzt für Augenheilkunde
Besonders jüngere Menschen tragen zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit gerne Kontaktlinsen. Interessant sind die Linsen aber grundsätzlich für jedermann - ohne Alterseinschränkung.
Das menschliche Auge ist ein technisch anspruchsvolles Sinnesorgan, das es zu schützen gilt. Kontaktlinsen schwimmen als kleine Kunststoffschalen auf der Tränenflüssigkeit. In diesem Bereich haben Fremdkörper normalerweise nichts zu suchen, denn der Tränenfilm dient zum Schutz der Hornhaut.
Kontaktlinsen sind damit in ein kompliziertes und empfindliches Gleichgewicht eingebettet und können die natürliche Balance der Tränenflüssigkeit negativ beeinflussen. Durch das Aufsetzen direkt auf das Auge werden sie zu einem Teil dieses hochsensiblen Systems. Dauerhafte Augenschäden durch das Kaufen von Kontaktlinsen z. B. im Internet oder Kaufhaus müssen nicht sein und lassen sich vermeiden.
Im Wesentlichen gibt es zwei verschiedene Arten von Kontaktlinsen - harte und weiche.
Vor allem bei den weichen, flüssigkeitshaltigen Linsen gibt es eine große Vielfalt mit den unterschiedlichsten Eigenschaften. Sie sind meistens von Beginn an angenehm zu tragen und brauchen nur geringe Eingewöhnung.
Längerfristig sind häufig die formstabilen, harten Linsen vorzuziehen. Unregelmäßigkeiten der Hornhaut und komplizierte Brechungsfehler lassen sich mit ihnen besser ausgleichen. Sie brauchen jedoch eine etwas längere Eingewöhnungszeit.
Die individuelle Auswahl der Kontaktlinsen ist für gutes Sehen sowie die Gesundheit des Auges notwendig. Das gilt für alle Linsenarten!
Wenn Sie bereits Kontaktlinsen haben, dann sollten Sie etwa 48 Stunden vor einer Anpassung oder vor einer anderen Augenglasbestimmung keine Linsen mehr tragen. Nur so können etwaige Schwellungen der Hornhaut und die daraus resultierenden Messfehler ausgeschlossen werden.